Voneinander lernen, nicht die gleichen Fehler doppelt machen: So funktioniert Innovation! kommit geht einen Schritt voraus: Es entwirft Ideen für die neue Mobilität im Münsterland in fünf bis zehn Jahren. Wir wollen erreichen, dass es möglich ist, ohne eigenes Auto von A nach B zu kommen. Dass es Spaß macht, mit mehreren „Verkehrsmitteln“ Wege zur Arbeit, zum Verein, zum Einkauf, in der Freizeit unterwegs zu sein - multimodal eben. Und das nicht nur vor der Haustür, sondern auch über weitere Strecken. Im ganzen Münsterland.
Der Kreis Coesfeld ergreift mit einem Zukunftsprojekt die Initiative
Für viele Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen ist das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) keine wirklich attraktive Alternative zum Auto, das ist auch im Münsterland nicht anders. Gleichzeitig ist das Pendleraufkommen in unserer Region hoch, was zu vielen Problemen führt: Staus auf Autobahnen, verstopfte Einfallstraßen, Parkplatznot, Belastungen für Klima und Umwelt. Nachhaltige Lösungen sind erforderlich, wir müssen Mobilität neu denken.
Vielfach setzen Kommunen den Fokus auf einzelne, lokale Lösungen oder auf nicht besonders flexible „Mobilitätsergänzungsmittel“ wie etwa die Reaktivierung alter Bahnstrecken.
Mit dem Projekt kommit möchte der Kreis Coesfeld zeigen: Ein Bus-basiertes System kann auch in Zukunft eine attraktive Alternative zum Auto sein und die angesprochenen Probleme verringern. Dafür fährt seit dem 17. August 2020 der ExpressBus X90 die Achse Olfen-Lüdinghausen-Senden-Münster. Dank reduzierter Haltestellen und eines begradigten Linienwegs kann der X90 deutlich zügiger unterwegs sein als die Schnellbusse. Dazu soll zu einem späteren Zeitpunkt auch die geplante intelligente Verkehrssteuerung auf der Autobahn A43 beitragen.
Ein verbessertes Nahverkehrsangebot im ländlichen Raum sollte in der Fläche gut funktionieren – aber nicht nur. Hier kommen neue Formen des individualisierten Nahverkehrs ins Spiel und damit eine kleinräumigere Anbindung. Diese Angebote kennt man bislang nur aus Metropolen. LOOPmünster ist ein gutes Beispiel: Der Nahverkehr auf Bestellung fährt in Münster seit 2020 sehr erfolgreich. Doch auch im ländlichen Nahverkehr sind solche „On-Demand-Services“ attraktiv. Deshalb ist in Senden ab August 2021 ein Hybrid-Fahrzeug – der kommit-Shuttle – mit acht Plätzen als Mitnahme-Service unterwegs. Dieser wird per App gerufen. Unterwegs können weitere Fahrgäste zusteigen. Dieses innovative Angebot hat gleich zwei Vorteile: Es ist klimafreundlicher und die Menschen sind dabei fast genauso individuell mobil wie mit dem eigenen Pkw. Der kommit-Shuttle bringt Sie zum Beispiel auch zur nächsten Mobilstation. Auch diese ist für Senden vorgesehen. Von hier aus sind Weiterfahrten mit dem Bus oder per Car- oder Bike-Sharing möglich.
Im Bürgerlabor sollen Lösungen für einen ganzheitlichen, flächendeckenden Verkehr entstehen. Dabei stehen die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund. Deshalb werden Bürgerinnen und Bürger intensiv an dem Projekt beteiligt. „Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Mobilität vor Ort?“ Diese und viele weitere Fragen etwa zu einzelnen Angeboten sollen im Rahmen von Bürgerbefragungen Antwort finden.