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Stellungnahme des Kulturrates Münsterland zur Situation der Kunst- und Kulturszene im Münsterland

In einem offenen Brief äußert sich der Kulturrat Münsterland zur aktuellen Situation der Kunst- und Kulturszene im Münsterland. Er bezeichnet den jetzigen Zustand „trotz umfangreicher finanzieller Unterstützungsprogramme“ als „nicht zufriedenstellend“ und schließt sich Vorschlägen des Kulturrates NRW an, der einige Maßnahmen empfiehlt, die inzwischen zu Teilen bereits umgesetzt wurden.

Dieser offene Brief wurde am 29. Juni 2020 an Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie an Vertreterinnen und Vertreter auf kommunaler Ebene verschickt. Hier die Stellungnahme im Wortlaut, stellvertretend für den Kulturrat Münsterland unterschrieben von Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld und Vorsitzender des Kulturrates Münsterland, sowie Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V.:

Stellungnahme des Kulturrates Münsterland zur Situation der Kunst- und Kulturszene im Münsterland

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen vor allem für den Kunst- und Kulturbetrieb sind überall zu spüren. Land und Bund haben Rettungspakete in nie dagewesener Höhe geschnürt und so die Wichtigkeit und Relevanz künstlerischer und kultureller Arbeit unterstrichen.

Der Kulturrat Münsterland begrüßt dieses Vorgehen ausdrücklich.

Trotz dieser umfangreichen finanziellen Unterstützungsprogramme kann der jetzige Zustand nicht als zufriedenstellend für die Kunst- und Kulturschaffenden im Münsterland gewertet werden.
Insbesondere die freien Akteurinnen und Akteure werden bei den Förderprogrammen nur eingeschränkt berücksichtigt. Der Hinweis auf den erleichterten Zugang zur Grundsicherung reicht nicht aus und verkennt die spezifische Situation dieser Berufsgruppen.

Mit Blick auf die Landespolitik schließt sich der Kulturrat Münsterland den Vorschlägen des Kulturrates NRW an. Dieser empfiehlt folgende Maßnahmen, die inzwischen zu Teilen bereits umgesetzt wurden:

  • Fortsetzung beim Bemühen um eine geeignetere Grundsicherung
  • Programm zur Stabilisierung von kleinen Kultureinrichtungen und -vereinen
  • Transformations-Initiativen
  • Stipendienprogramm für Künstler*innen und Kulturschaffende
  • Unbürokratische Übertragungsmöglichkeiten von Mitteln aus bestehenden Kulturförderungen in das Haushaltsjahr 2021

(Quelle: https://www.kulturrat-nrw.de/mitglieder-informationen-05-06-2020-rundbrief-nr-21/)

Die kommunalen Förderer aus der Region möchten wir ausdrücklich darum bitten, in den kommenden Haushaltsjahren nicht bei der Kultur – als vermeintlich „freiwillige Aufgabe“ – zu sparen. Natürlich muss das Zuwendungsrecht auch hier Anwendung finden, allerdings empfehlen wir einen möglichst flexiblen Umgang mit Fördergeldern, im Sinne der betroffenen Kunst- und Kulturakteure. Für DAS GUTE LEBEN im Münsterland und die Gesellschaft unserer Region ist eine lebendige und vielseitige Kulturlandschaft unverzichtbar.

Der Kulturrat Münsterland setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kulturverwaltung, Kultureinrichtungen und verschiedener Kunstsparten zusammen. Diese Besetzung spiegelt die kulturelle Vielfalt des Münsterlandes. Sie gilt es zu erhalten und gleichzeitig für die Zukunft zu wappnen.

Der Kulturrat unterstreicht die hohe Relevanz von Kunst und Kultur für das gesellschaftliche Zusammenleben. Er bittet die Verantwortlichen in den Kreisen und Kommunen sowie auf Bundes- und Landesebene, sich auch weiterhin mit ganzer Kraft für den Erhalt dieser kulturellen Vielfalt einzusetzen.

Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, Vorsitzender des Kulturrates Münsterland

Klaus Ehling, Vorstand Münsterland e.V.

Über den Kulturrat:

Im Kulturrat Münsterland versammeln sich etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie verschiedener Kultursparten. Eine der wichtigsten Aufgaben des Kulturrats Münsterland ist die Beratung und Empfehlung von Projekten für eine finanzielle Förderung durch das Programm Regionale Kulturpolitik. Für dieses Thema und Fragen rund um Kulturförderung ist der Kulturrat Münsterland auch erster Ansprechpartner für den Regionalrat des Regierungsbezirks Münster.

Darüber hinaus gibt der Kulturrat Münsterland inhaltlich Impulse, bezieht Stellung zu kulturpolitischen Themen und gibt als Interessensvertretung der Kulturregion Gewicht. Ständige Gäste sind die Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Bezirksregierung Münster.

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