Wer das heutige Rathaus der Stadt Vreden betritt, setzt seinen Fuß gewissermaßen auf das Gelände der historischen gleichnamigen Burg. Was altertümlich anmutet, verwandelte sich im Laufe der Jahrhunderte von einem schlichten Gemäuer in ein historisch prachtvolles Herrenhaus. Dieses beherbergte verschiedenste Adelsfamilien und diente unterschiedlichsten Zwecken.
Ursprünglich im Jahre 1398 durch den Bischof von Münster errichtet, war die Burg einst von Gräften umgeben und mit zwei Toranlagen und einer Brücke versehen. Doch bereits auf Zeichnungen des 16. Jahrhunderts ist zu erkennen, dass die Burg unter starkem Zerfall litt. Bei dem heute als „Burg“ bezeichneten Gebäude handelt es sich nunmehr um ein barockes Herrenhaus, das im Jahr 1699 von der Familie von Nahmen erbaut wurde. Mit Besitzerwechseln folgten weitere Nutzungszwecke: von einer Wohnung für höhere Zollbeamte, über die Einrichtung einer Kinderbewahranstalt bis hin zu einer Handarbeitsschule. Nachdem es in fürstlichen Besitz gelang, erwarb die Gemeinde Ammeloe 1960 das Herrenhaus, ließ es renovieren und als Amtshaus einrichten. Mit Zusammenschluss der Gemeinde und der Stadt Vreden erfuhr es einige Erweiterungen und ist seit 2020 Sitz der Stadtverwaltung.
Neuere Baumaßnahmen brachten Fundamente des Burgtumes zutage. Ein Teilstück, das liebevoll als „Burgwächter“ bezeichnet wird, wurde gegenüber dem Rathaus aufgestellt. Ein weiteres Überbleibsel ist sind Teile der Burgmauer, in der der erste Anbau des Rathauses integriert wurde.
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