Schlicht, bescheiden und friedvoll liegt Haus Engelrading eingebettet in Borkens grünem Süden. Doch um die Mauern der denkmalgeschützten Wasserburg trugen sich einst kämpferische Auseinandersetzungen zu, die die Stadtgeschichte prägten.
Ursprünglich im Jahr 1316 von den ritterlichen Adelsgeschlechtern von Gemen errichtet, diente Haus Engelrading als Trutzburg, einer Gegenwehranlage gegen die Ehrenmänner von Heiden. Doch bereits 1333 herrschten diese über die Stadt Borken und besetzen die Anlage. Die Ritterburg, die auf einem Hügel errichtet und von Wassergräben umgeben war, behielt weiterhin ihren wehrhaften Charakter: in zahlreichen bewaffneten Konflikten der nächsten Jahrhunderte erfuhr die Anlage nicht nur einen regen Besitzerwechsel, sondern nahm ebenso zunehmenden Schaden. Eingemauerte Kanonenkugeln zeugen noch heute von eisernen Disputen.
Stetig belagert, zerstört und veräußert verfiel der Herrensitz und wurde zwischen 1704 und 1732 gänzlich neu errichtet. Einzig die in Teilen bestehende Wallanlage, Gräbenreste und großformatige Ziegelsteine in den Kellerräumen sind Überbleibsel der einstigen Befestigungsanlage. 1932 wurde Haus Engelrading durch die damaligen Besitzer, die Grafen Landsberg-Velen, an die Witwe des Fabrikanten Wilhelm Essing verkauft. Heute ist die Familie Korte im Besitz des denkmalgeschützten Anwesens. Da das Gut privat bewohnt und als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt wird, kann das Haus nur mit ein wenig Abstand von außen bestaunt werden.
Sag es weiter! #münsterland #dasguteleben