Ein Schloss im Doppelpack finden die Besucher des Schloss Harkotten von Ketteler in Sassenbergs Ortsteil Füchtorf. Die seltene Form der Doppelschlossanlage, die sich in Schloss Harkotten von Ketteler und Herrenhaus Harkotten von Korff teilt, gründet seinen „Zwiespalt“ in einer Familienfehde im Mittelalter. Eine gemeinsame Vorburg mit Mühle, Gerichtshaus, Kerker, Försterei, Brauerei und Schlosskapelle einen die beiden Herrenhäuser. Das Schloss selbst ist nicht frei zugänglich, jedoch kannst du dich im Korff’schen Herrenhaus bestens über die Geschichte der Anlage informieren und verschiedene Veranstaltungen wie das Gartenfestival genießen.
Der Bau der prunkvollen Schlossanlage begann im 14. Jahrhundert durch den Lehnsmann Heinrich II. von Korff. Zunächst diente die Anlage als gräftenumwehrte Wasserburg des Bistums Münster. Nach dem Tod des Lehnsmannes teilten dessen Söhne die Gebäude unter sich auf und gründeten eigene Familienstammsitze. Als Erbfolge der 1615 erloschenen Familie Korff-Schmiesing ging die Burg an die Tochter und ihren Ehemann Freiherr von Ketteler, welcher fortan namensgebend für die Anlage war. Im Jahr 1755 ließ die Familie den Sitz abreißen und an dessen Stelle ein imposantes Schloss im Stil des Klassizismus errichten. Zur Fertigstellung der gesamten Anlage inklusive Freitreppe und der eindrucksvollen Gartenanlage kam es nach 1800.
Eine solch beeindruckende Schlossanlage birgt jede Menge Geschichten und Sagen. In diesem Fall ist die „weiße Dame“ eine Überlieferung um eine rätselhafte Zeichnung mit schaurigem Hintergrund. Demnach zeigt ein im Schloss platziertes Bildnis einer Frau aus dem 18. Jahrhundert bei erster Betrachtung eine liebreizende Dame mit Federhut. Gegen das Licht gehalten, so sagt man, tritt ein zweites Bild in Vorschein, welches die Frau in Hässlichkeit darstellt. Ob als Hexe verbrannte Jungfrau oder mit dem Namen „Breen Tühne“ bezeichnete und im Burgturm eingemauerte Nebelfrau soll diese Dame als Geist durch das Schloss wandern und alle zwölf Jahre zu mitternächtlicher Stunde erscheinen, wenn sich der Nebel über die Gräften und Wiesen erhebt.
Einige spannende Schlossszenen gibt es im Münster-Tatort „der dunkle Fleck“ (2002) zu entdecken. Als Drehort der Serie gibt die Folge seltene Einblicke in die entlegensten Winkel der prunkvollen Schlossmauern.
Sag es weiter! #münsterland #dasguteleben