Bereits im Mittelalter gründete sich an dem geschichtsträchtigen Ort um Haus Holtwick eine Stätte der Zusammenkunft und des Miteinanders. Noch heute erinnert das historische Torhaus in Rosendahl, als das älteste Gebäude der Ortschaft, in besonderer Weise an früheste Siedlungszeiten. Gleichzeitig erhält das Denkmal als Begegnungsstätte mit Mehrgenerationenpark eine neue facettenreiche Bestimmung.
Das Torhaus von Haus Holtwick aus dem Jahr 1670 ist der letzte steinerne Zeitzeuge einer mittelalterlichen Burganlage mit einflussreichen Adelsbewohnern. Mit seinen eingefälsten Ankerbalken brilliert es als architektonisches Schmuckstück westmünsterländischer Fachwerkkunst.
Die erste Erwähnung findet das Haus unter dem Namen “Hof tor Horst” im Jahr 890 n.Chr. als Hofstelle mit bäuerlichen Siedlungen und weiterführend ab 1292 als ritterliches Lehen. Die Burg selbst war ausgestattet mit Kellern, einem Backhaus, einer Remise, vielen Kammern, einer Vorburg und einer Mauer. Im Jahr 1643 wurde durch die Adelsfamilie Droste zu Vischering aus dem enorm einflussreichen Herrensitz ein bäuerlicher Prachthof. Verschiedene Pächter führten die Pflege der Anlage im Dienste der Familie fort, bis diese den gesamten Besitz 1995 an die Gemeinde Rosendahl veräußerte.
Das Torhaus, das seinerzeit nur durch eine Zugbrücke über eine gewaltige Gräftenanlage erreicht werden konnte, erfüllte zweifachen Nutzen: zum einen diente das Gebäude mit Schießscharten der Wehr und Sicherheit der Hofstelle. Zum anderen repräsentierte die Anlage mit seinen aufwendigen Verzierungen und Details den hohen Stellenwert und den gesellschaftlichen Einfluss von Haus Holtwick. Verstärkt wurde diese Strahlkraft mit Räumlichkeiten innerhalb des Torhauses, wie Räucherkammer, Remise, Stallboxen, Kartoffelkammer und einem Dachboden für Ernteerzeugnisse.
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