In Haus Rüschhaus bei Münster verbrachte Annette von Droste-Hülshoff ihre zweite Lebenshälfte. Nach dem Tod ihres Vaters zog sie 1826 zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Jenny von Burg Hülshoff in das westfälische Landhaus. Heute kannst du hier das Droste-Museum besuchen, das an eine der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 19. Jahrhunderts erinnert. Die ehemaligen Wohnräume mit der teils originalgetreuen Ausstattung und persönlichen Gegenständen vermitteln einen lebendigen Eindruck ihrer Lebensweise. Zu den Öffnungszeiten werden mehrmals täglich Führungen angeboten. Die barocken Parkanlagen hinter Haus Rüschhaus sind frei zugänglich.
Zusammen mit ihrer Amme, mit der sie zeitlebens ein enges Verhältnis verband, bezog Annette von Droste-Hülshoff drei kleine Räume im Zwischengeschoss. Ihr Wohn- und Arbeitszimmer präsentiert sich mit seinen niedrigen Decken und kleinen Fenstern als schlichter, aber heimeliger Ort, den sie selbst liebevoll als ‚Schneckenhäuschen‘ bezeichnete. Hier fand sie die nötige Ruhe und Konzentration und schuf so bedeutende Werke wie „Die Judenbuche“, mit der sie ihrer Heimat Westfalen ein literarisches Denkmal setzte. Annette von Droste-Hülshoff hatte stets einen wachen Blick auf die politischen, gesellschaftlichen und sozialen Umbrüche ihrer Zeit. Als alleinstehende und noch dazu schreibende Frau aus einer Adelsfamilie lebte sie selbst im permanenten Zwiespalt zwischen Fügsamkeit und Selbstbestimmung.
Die Wohnräume der Dichterin können im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Das Wohn- und Arbeitszimmer, das nach einer ihrer Zeichnungen rekonstruiert wurde, ist weitestgehend originalgetreu ausgestattet mit einem Schreibpult und authentischen Besitztümern wie einer Stein- und Vogeleisammlung und alten Kunststichen. Es gibt aber auch andere Exponate zu entdecken, wie zum Beispiel den Hausaltar im prächtigen Gartensaal, den großen Herd in der Küche oder die Kutsche in der Tenne. Die Kutsche ermöglichte Annette von Droste-Hülshoff das Reisen, das trotz aller Beschwerlichkeiten damals ein absolutes Privileg gewesen war und ihr den Kontakt zu nahen und fernen Verwandten und Freunden erlaubte.
Rundgänge durch das Droste-Museum:
Mittwoch bis Freitag: 14, 15:30, 17 Uhr (persönlich begleitete Rundgänge)
Samstag und Sonntag: 11 und 17 Uhr (inkl. Audioguide), 12:30, 14, 15:30 Uhr (persönlich begleitete Rundgänge)
Gruppen können auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten begleitete Rundgänge buchen, weitere Infos hier: https://www.burg-huelshoff.de/orte/haus-rueschhaus
Der Fall des Google-Ingenieurs Blake Lemoine, der das KI-System LaMDA für eine Person mit Bewusstsein hält und deswegen seinen Job verlor, zeigt: Menschen sprechen Maschinen ein emotionales Eigenleben – eine Seele – zu. Dieser zeitgenössische KI-Animismus eröffnet Bezüge zu den animistischen Anfängen der Religion wie zu Formen von Spiritualität. In der Veranstaltung erkunden die Autor*innen K Allado-McDowell, Daniel Falbund Rike Scheffler in Lesung und Gespräch diese Nähe von KI und Animismus am Anfang des Zeitalters nicht-menschlicher Sprache.
Der Lyrikweg ist ein Erlebniswanderweg. Er verbindet die beiden Orte Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus. Sein Thema ist der Wandel von Literatur, Natur und Kultur. An insgesamt 20 Stationen geben die Texte von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) Einblicke in das Leben mit ihrer Familie, in die Themen, die ihnen wichtig waren und in ihre Bedeutung für uns heute.
Die Radtour beginnt am Haus Rüschhaus und endet an der Burg Hülshoff. Dabei erkundet ihr mit unseren Guides die Stationen des Lyrikwegs. Die Tour dauert ungefähr 2,5 Stunden und ist 7 Kilometer lang.