Etwas außerhalb von Greven gelegen lädt dich das Freilichtmuseum Sachsenhof dazu ein, in das frühmittelalterliche sächsische Leben einzutauchen. Die Anlage wurde den archäologischen Funden nachempfunden und verfügt über einen Kräutergarten mit Medizin- und Färbepflanzen. Auch Getreide und Hülsenfrüchte finden im Feldbereich der Hofanlage ihren Platz.
Im Mittelpunkt der Anlage: das Haupthaus, welches als Wohn- und Wohnstallhaus diente. Dieses ca. 18 Meter lange reetgedeckte Pfostenhaus mit seinen schiffsförmig gebogenen Längswänden, schrägen Außenpfosten und seinem stützfreien Innenraum ist ganz typisch für die Häuser der Sachsen in dieser Zeit.
Das Kernmünsterland war aufgrund des Klimas viele Jahrhunderte lang kaum besiedelt. Doch dann kamen im 6. bis zum 7. Jahrhundert die ersten Bauernkrieger aus altsächsischen Stammesverbänden in das heutige Münsterland. Wirkliche Siedlungsspuren gibt es aber erst ab etwa dem 8. Jahrhundert. Und genau in dieser Zeit ist vermutlich auch der Sachsenhof entstanden. Doch der stand nicht immer da, wo er nun steht...
Aber erst mal von vorne: 1973 begann das Westfälische Museum für Archäologie Münster mit Ausgrabungen in dem Sandabbaugebiet Münster-Gittrup. Um bereits während der laufenden Grabungen die Bedeutung dieser Untersuchungen für Besucherinnen und Besucher verständlich zu machen, wurde 1983 mit der Rekonstruktion eines frühmittelalterlichen sächsischen Hofplatzes in der Nähe der Ausgrabungsfläche begonnen.
Archäologen fanden hier Verfärbungen im Boden und konnten daraus in etwa das Hauptgebäude des Sachsenhofes rekonstruieren. Das Haupthaus hat, nachdem es in Gittrup weichen musste, seinen neuen Standort in Greven-Pentrup gefunden: Hier bildet es die Grundlage für den Sachsenhof. Der heutige Standort ist übrigens nicht zufällig gewählt worden, denn auch im Norden Grevens gab es immer wieder Funde, die auf Anwesen von Sachsen ab dem 7. bis zum 8. Jahrhundert hinweisen.
* 3 € für jede weitere Person
Vereinbarung nach Absprache