"O, schaurig ist's, übers Moor zu gehn," schrieb Autorin Annette von Drüste-Hülshoff. Ganz und gar nicht gruselig, sondern atemberaubend und mystisch ist das Naturschutzgebiet „Venner Moor“ in der Gemeinde Senden. Mit seiner faszinierenden Flora und Fauna ist es weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Mache einen entspannten Spaziergang durch ein Stück Münsterland, das mehr als 6.000 Jahre alt ist und beinahe verschwunden wäre. Vom Parkplatz "Venner Moor" führen zwei Rundwege durch das Naturschutzgebiet. Besonders bei Nebel oder Frost entfaltet das Moor seine geheimnisvolle Schönheit. Aber nicht vergessen: Bitte bleib auf den gekennzeichneten Wegen und führ Hunde immer an der Leine.
Das Venner Moor wird vom Regionalforstamt Münsterland und vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. betreut. In jedem Jahr organisiert das Naturschutzzentrum eine Veranstaltungsreihe im Moor. Die von verschiedenen Fachleuten geleiteten Führungen vermitteln ungeahnte Einblicke in die Welt der dort heimischen Tiere, Pflanzen und Pilze sowie in die Entwicklungsgeschichte des Gebietes. Die Termine findest du auf der Website des Naturschutzzentrums.
Schon vor Tausenden von Jahren begann die Geschichte des "Venner Moor". Mächtige Torfauflagen prägten lange das Bild des Hochmoores. Entwässerungen und Torfabbau führten vor allem in den letzten 150 Jahren zu einem Verschwinden des wachsenden Areals. Heute umfasst das Venner Moor mit rund 149 Hektar nur noch die Hälfte seiner ehemaligen Größe. Die mächtigen Torfauflagen sind verschwunden. Doch immerhin behielten einige heidetypische Pflanzen und Tiere ihre Heimat hier. Umgeben von Birkenwäldern hat sich ein Moorwald rund um Gewässer- und Moorflächen erhalten.
In den letzten Jahrzehnten wuchs glücklicherweise das Bewusstsein dafür, dass es sich beim Moor um einen besonderen und wichtigen Lebensraum handelt. Durch Wiedervernässung nähert sich das Naturschutzgebiet langsam an seinen ursprünglichen Zustand an.
Spektakulär ist außerdem das Vorkommen der landesweit bedrohten Kreuzotter. Zwar ist sie die einzige hierzulande vorkommende Giftschlange, jedoch harmloser als ihr Ruf und sehr scheu.
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