Rennfietsen-Tour Münsterland | Achim Stockel im Interview
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Start der Rennfietsen-Tour am Flughafen Münster/Osnabrück
© Münsterland e.V./Philipp Fölting
Rennfietsen-Tour Münsterland 2024
Achim Stockel im Interview

„Ich kann etwas zurückgeben, auch als kleines Dankeschön für meine tolle Kindheit“

Teilnehmer Achim Stockel aus Greven im Interview

Bei ihm ist die Rennfietsen-Tour inzwischen Tradition: Achim Stockel aus Greven setzt sich nicht nur selbst aufs Fahrrad. Unterstützt von Familie und Freunden organisiert er 2024 den Aufenthalt des Teams am Etappenort Rheine. Im Gespräch erzählt der 51-Jährige unter anderem, wie er seine Spenderinnen und Spender während der Tour zu Hause mitfiebern lässt.

Sport und soziales Engagement

Sie gehören zu den Stammfahrern der Rennfietsen-Tour. Was treibt Sie an?

Das Radfahren ist meine Leidenschaft. Ich bin eigentlich Fußballer und habe lange höherklassig gespielt, wegen einer Knieverletzung war damit irgendwann Schluss. Nach und nach kam ich zum Radfahren, um etwas für die Muskulatur zu tun. Bei der Rennfietsen-Tour kann ich den Sport optimal mit sozialem Engagement verbinden. Ich kann etwas zurückgeben, auch als kleines Dankeschön für meine tolle Kindheit.

Erinnern Sie sich an Ihre Rennfietsen-Premiere?

Eines Tages hatte ich mich einfach angemeldet – ohne zu wissen, worauf ich mich einlasse. Bei meiner ersten Rennfietsen-Tour war die größte Herausforderung, vier Tage am Stück so viele Kilometer zu reißen. Mit der Zeit stellte sich eine Routine ein und es klappte auch, weil das Fahren in der Gruppe stets für eine gewisse Dynamik sorgt. Zudem hatte ich zunächst keine Ahnung, ob es gelingen würde, genügend Spendengelder zu sammeln. Am Anfang hieß es: Klinken putzen und die Hintergründe der Rennfietsen-Tour erklären. Daraus hat sich ein Selbstgänger entwickelt. Freunde, Bekannte und Kollegen fragen teilweise selbst nach: „Wann geht’s wieder los?“ Entscheidend ist, die Kontakte zu pflegen.

Wie machen Sie das?

Nicht nur im Vorfeld spreche ich mit den Leuten, die für die Rennfietsen-Tour spenden. Mit Infos darüber, was zwischendurch passiert ist, halte ich die rund 25 Spenderinnen und Spender per E-Mail auch während und nach der Tour auf dem Laufenden. Es ist ein Geben und Nehmen, eine Wertschätzung gegenüber allen, die mich und uns unterstützen.

"Uns ist wichtig, ein Bewusstsein für Kinder in Not zu schaffen, selbst Gutes zu tun und andere zum Mitmachen zu animieren"

Worüber berichten Sie zum Beispiel?

Oft erwähne ich Kleinigkeiten: ob wir einen Platten hatten, wir etwas Besonderes oder Lustiges gesehen haben und wie das Wetter war. Auch darüber, wo das erfahrene Geld eingesetzt wird, informiere ich. Denn bei der Tour fahren Vertreter der beiden Stiftungen mit, die 100 Prozent der Spenden erhalten. Auf dem Rad hat man viel Zeit zum Reden und so erhalten wir detailliertere Informationen zum Einsatz der Spendengelder. Das motiviert umso mehr. Der Spannungsbogen zieht sich bis zur Bekanntgabe der Spendensumme. Die danach folgende Danksagung ist zugleich eine Einstimmung aufs nächste Jahr.

Spenden die Menschen gerne für die Rennfietsen-Tour?

Ja, zumal es sich nicht um eine anonyme Spende handelt. Dahinter steht eine Person, in diesem Falle ich, die ihnen zeigt, dass sie eine gute Variante für ihre Spende wählen.      

Auch hinter den Kulissen der Rennfietsen-Tour engagieren Sie sich, diesmal als Organisator des Etappenorts Rheine.

Ich wohne in Greven und bin gebürtiger Rheinenser, nach wie vor bestehen sehr gute Verbindungen in meine Heimatstadt. Ein enger Freund von mir ist Hausmeister des Berufskollegs in Rheine, und als es darum ging, die Dreifachsporthalle für die Übernachtung zu reservieren, reichte ein Anruf. 2023, am Etappenort Greven, steuerten Frauen aus unserem Freundeskreis und der Nachbarschaft einige Salate zum Abendessen bei und zwei Kumpels organisierten die Sitzgarnituren. Große Unterstützung erfahre ich von meiner Frau Dani und meinen Kindern Lina und Jana. Ich freue mich sehr über jede Hilfe und nehme sie gerne in Anspruch. Wenn man die Organisation auf mehrere Schultern verteilt, geht alles leichter.

Mehr als 40 Fahrerinnen und Fahrer nehmen an der Rennfietsen-Tour teil. Was zeichnet die gemeinsam verbrachte Zeit aus?

Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Stammfahrer. Interessant ist: Wir sehen uns nur einmal im Jahr und sind dann für vier Tage rund um die Uhr zusammen. Das Miteinander ist total angenehm. Was dazuzählt und viele zunächst nicht bedenken: Wir sind sehr einfach untergebracht, es gibt keinen Komfort. Bis zu 60 Leute übernachten zum Teil in einer Einfachsporthalle, mit wenigen Toiletten und Duschräumen. Drei Nächte auf einer Luftmatratze zu schlafen, kann anspruchsvoll sein.

Welcher Gedanke steht am Ende einer jeden Tour?

Uns ist wichtig, ein Bewusstsein für Kinder in Not zu schaffen, selbst Gutes zu tun und andere zum Mitmachen zu animieren. Und nicht zuletzt ist es ein sehr schönes Gefühl, Gelder für diese Kinder generiert zu haben. Das Ziel der Geschichte steht immer im Mittelpunkt der Rennfietsen-Tour.

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