Rennfietsen-Tour Münsterland | Hubertus Gärtner im Interview
Gästebefragung

Hast du in den vergangenen 6 Monaten einen Urlaub im Münsterland verbracht? Dann berichte von deinem Aufenthalt und gewinne tolle Preise!

Nimm jetzt an unserer Gästebefragung teil.

© Münsterland e.V./Philipp Fölting
Rennfietsen-Tour Münsterland 2024
Hubertus Gärtner im Interview

„In diesen vier Tagen habe ich neue Freunde kennengelernt“

Teilnehmer Hubertus Gärtner im Interview

Als Neuling ging Hubertus Gärtner aus Albersloh im vergangenen Jahr bei der Rennfietsen-Tour an den Start. Im Gespräch erzählt der 69-Jährige, inwiefern ihn die Zeit unter Gleichgesinnten geprägt hat – und warum er jetzt dafür brennt, auch andere für diesen guten Zweck zu begeistern. 

"Vor Ort kannte ich keinen einzigen Menschen, es fühlte sich wie ein Abenteuer an"

Herr Gärtner, 2023 nahmen Sie erstmals an der Rennfietsen-Tour teil. Was hat Sie dazu animiert?

Seit vielen Jahren fahre ich Rennrad und wollte schon länger den Sport mit einem sozialen Gedanken verknüpfen. Nur das geeignete Feld hatte ich noch nicht gefunden. Aus unserem Verein, dem DJK Grün-Weiß Albersloh 1954 e.V., war jemand bei der Rennfietsen-Tour mitgefahren, auch in der Presse habe ich davon gelesen und mich weiter informiert. Im vergangenen Jahr habe ich mich dann tatsächlich angemeldet.

Was hat Sie vor dem Losfahren beschäftigt?

Morgens brachte meine Frau mich zum Flughafen, und ich fragte mich, was wohl auf mich zukommen würde. Schließlich habe ich unter Radfahrern auch schon Konkurrenzdenken, Raserei und Unvernunft erlebt. Ich wusste nur, dass der Grundgedanke der Rennfietsen-Tour gut zu mir passt. Vor Ort kannte ich keinen einzigen Menschen, es fühlte sich wie ein Abenteuer an.

Wie erinnern Sie sich an Ihre ersten Eindrücke?

Ich war völlig geflasht, wie diszipliniert, solidarisch und aufmerksam die Teilnehmer von der ersten Minute an miteinander umgegangen sind. Alle wurden herzlich empfangen und eingewiesen von den alten Hasen, die bereits öfter mitgefahren sind. Sofort habe ich ein bisschen Wärmestrom gespürt und war sicher, dass ich die Teilnahme bestimmt nicht bereuen würde.

Von Donnerstag bis Sonntag waren Sie gemeinsam unterwegs. Wie haben Sie das Fahren erlebt?

Die Teilnahme erfordert Fahrtechnik und Kondition. Jeder kann mal stürzen oder ein Tief haben, muss konzentriert am Hinterrad bleiben. In der Gruppe fährt niemand fröhlich pfeifend durch die Gegend. Einige könnten sicher deutlich schneller sein, andere müssen sich quälen, um durchzuhalten. Die Rennfietsen-Tour wird in jeder Hinsicht vorbildlich organisiert. Vor dem beispiellosen Einsatz der Guides zum Beispiel ziehe ich den Hut.

"Was gibt es Schöneres als Kindern in Not zu helfen?"

Wie haben Sie als Team funktioniert?

Das gute Gefühl des Miteinanders ist von Tag zu Tag intensiver geworden, ja, der Gemeinschaftsgeist hat mich sogar unheimlich angerührt. An vier Tagen hintereinander für jeweils 150 Kilometer auf dem Rennrad zu sitzen – bei Wind und Wetter und mit all den Unwägbarkeiten –, ist ja keine Kleinigkeit. Was die Rennfietsen-Tour zudem auszeichnet: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Ein Rechtsanwalt war dabei, Unternehmer, Angestellte, Rentner – und außerdem ganz junge Leute, die sogar meine Enkel hätten sein können. Wir alle haben uns auf Anhieb sehr gut miteinander verstanden.

Übernachtet haben Sie in Mehrzweckhallen.

Das gehört dazu. Und es klappt, zumal man entsprechend müde ist. Die Verpflegung ist gut und reichlich, aber einfach. Eine Schwarzwälder Kirschtorte sollte man dort nicht erwarten. Wir Radfahrer bekommen, was wir brauchen: Kohlenhydrate und Getränke. Ich habe niemanden gesehen, der aus der Reihe tanzte und zum Essen ein nobles Restaurant aufsuchte. Das abendliche Beisammensein unterstreicht den Gemeinschaftssinn.

Ihr Ziel war der Prinzipalmarkt in Münster.

Ja, nach der letzten Etappe erlebten wir ein sehr schönes Finale: Im Jahr des Friedensjubiläums von Bürgermeisterin Maria Winkel im Friedensaal empfangen zu werden, war ein erhebendes Gefühl.

Was hat die Teilnahme an der Tour bei Ihnen ausgelöst?

In diesen vier Tagen habe ich neue Freunde kennengelernt und bin spontan Mitglied im Verein „Roter Keil“ in Senden geworden. Der Charity-Gedanke lässt mich mit großer Überzeugung für die Tour werben. Was gibt es Schöneres als Kindern in Not zu helfen? Jeder kann dazu einen kleinen Beitrag leisten, zum Beispiel in Form einer Spende. Wichtig ist auch: Die Rennfietsen-Tour muss weiterleben, und dafür brauchen wir ständig neue Fahrerinnen und Fahrer. In unserem Verein versuche ich, den einen oder anderen neuen Teilnehmer zu gewinnen. Das ist bereits gelungen: Am 9. Mai treten wir nun zu viert an. Die Vorfreude ist riesig.  

Schließen Kontakt & Info
Schließen