Seit 2006 organisiert das Sportamt der Stadt Münster den Sparkassen Münsterland GIRO, eines der wichtigsten Profi-Radrennen Deutschlands – immer am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit.
Erfahre im Interview mit dem Rennleiter des Profirennens Fabian Wegmann – selbst eingefleischter Münsteraner und erfolgreicher Ex-Radprofi – mehr über die Bedeutung des Rennens für die Radregion Münsterland.
Das Rennen ist unter den Fahrern bekannt für seine sehr gute Organisation. Dafür ist übrigens die Stadt Münster verantwortlich. Das Team vom Sportamt mit Rainer Bergmann und Jana Mathmann an der Spitze leistet da Jahr für Jahr wirklich tolle Arbeit. Gemeinsam natürlich mit vielen engagierten freiwilligen Helfern. Die Streckensicherung ist außerordentlich gut – das ist übrigens ein Punkt, der den Fahrern ungeheuer wichtig ist. Es hat in anderen Ländern schwere Unfälle gegeben – bei uns zum Glück bislang nicht.
Die Jedermann-Rennen sind ein ganz wichtiger Teil des Gesamtkonzepts. Wir bieten nicht nur den erwachsenen Hobbyrennfahrern, sondern auch Kindern und Jugendlichen ein besonderes Erlebnis mit dem „Fette Reifen Rennen“, dem „Kids Cup“ und dem „GIROlino“ für die ganz Kleinen. Die Rennen sind übrigens auch für die Stadt Münster ein bedeutender Faktor, wenn die Hobbyfahrer mit Familie, Freundinnen und Freunden anreisen und in der Stadt übernachten.
Es ist Grundlage des Konzepts, dass in jedem Jahr in einem anderen Kreis gestartet wird. Bestimmte Abschnitte, die wir kennen, versuchen wir immer wieder einzubauen. Auch die Attraktivität der Strecken spielt eine Rolle. Das Sportamt klärt mit den potentiellen teilnehmenden Kommunen die Möglichkeit der Kooperation.
Richtig, es ist auch ein Tag der Gemeinschaft. Oft werden lokale Radsportvereine und andere freiwillige Helferinnen und Helfer eingebunden. Viele Orte machen ein Stadtfest aus dem ganzen Event, das übrigens weltweit im TV ausgestrahlt wird und damit das Münsterland präsentiert. Meine Erfahrung ist: Wer einmal dabei war, will auch später wieder mitmachen. Das merke ich auch bei der Deutschland-Tour, die ich ebenfalls mitorganisiere.
Der Sparkassen Münsterland GIRO ist seit über 15 Jahren eine absolut etablierte Veranstaltung. Es gibt eine internationale Kategorisierung für Profirennen. Hier sind wir in der zweithöchsten Kategorie. Das heißt, es gibt viele sogenannte UCI-Punkte, was die Fahrer und Teams lockt. Und wenn man in die Ergebnislisten schaut, sind dort sehr prominente Namen vertreten – neben vielen deutschen Top-Sprintern auch internationale Namen wie Marc Cavendish oder Tom Boonen. In einem traditionsreichen Sport wie dem Radsport spielt das eine große Rolle.
Das kommt durchaus vor, denn man fährt ja nicht die ganzen 3.500 Kilometer am Anschlag. Gerade bei den Flachetappen kann man sich auch einmal hinten reinsetzen, wenn die Gruppe steht. Dann fährt man schon mal zwei bis drei Stunden mit einem 110er-Puls und kann dabei auch die Gegend genießen.
Auf jeden Fall. Es gab hier in der Aaseestadt in Münster, wo ich auch heute wieder wohne, früher jedes Jahr ein Radrennen. Da stand ich damals schon am Straßenrand und habe mir das fasziniert angeschaut. Das ist für jedes Kind was Tolles, wenn man Radfahrer mit 60 km/h die Straße entlangrasen sieht. Das wollte ich auf jeden Fall auch.
Ich unterstütze Rainer Bergmann bei der Zusammenstellung des Fahrerfeldes – also die Profiteams – und halte Kontakt zu ihnen. Das ist meine Hauptaufgabe. Am Tag des Events starte ich das Rennen, fahre im Auto vorweg und koordiniere die Kommissäre der UCI (Internationaler Radsportverband) und des BDR (Bund Deutscher Radfahrer).
Die Baumberge! Ich kann fast bis Haltern durchfahren und habe auf der Strecke nur eine Ampelanlage. Ich bin ja von Haus aus eher ein Bergfahrer und rund um Billerbeck und den Longinusturm gibt es zumindest mal ein paar kernige Anstiege. Auch schön ist die Strecke nördlich über die Rieselfelder in Richtung Teutoburger Wald.