© Münsterland e.V./Philipp Fölting
BASF Coatings GmbH: Preisträger 2023/24
Kategorie "Wirtschaft"
Mit der Innovation "NovaFlex SharkSkin" hat die BASF Coatings GmbH aus Münster einen selbstklebenden künstlichen Haifischhaut-Film für Flugzeuge entwickelt. Die spezielle Oberflächenstruktur des Films reduziert den Reibungswiderstand des Flugzeugs und führt dadurch zu einem reduziertem Kerosinverbrauch und CO2-Ausstoß.
Mit dieser durch und durch banhbrecheneden Entwicklung gewann die BASF Coatings GmbH den Innovationspreis Münsterland 2023/24 in der Kategorie "Wirtschaft".
Der Durchbruch für eine Entwicklung
Welche Vorteile bringt eigentliche eine Haifischhaut mit sich? Dank der speziellen Rillenstruktur auf seinen Hautschuppen reduziert der Hai beim Schwimmen den Strömungswiderstand. Die Idee, die besonderen Vorteile einer Haifischhaut auf Oberflächen von Flugzeugen zu übertragen, gibt es seit den 1980er-Jahren. Dass die Außenfläche eines Flugzeugs erheblichen Belastungen (extreme Temperatur- und Klimawechsel, eine enorm hohe UV-Bestrahlung) ausgesetzt ist, stand der Forschung allerdings lange im Weg. Oft braucht es Jahre oder gar Jahrzehnte, bis bei einer Entwicklung der Durchbruch gelingt.
Dies ist nun gelungen: Die BASF Coatings GmbH hat es mit einer neu entwickelten Technologie geschafft, die Vorteile der Haifischhaut nachzustellen und kann somit den selbstklebenden künstlichen Haifischhaut-Film im industriellen Maßstab produzieren.
Aktuell wird „NovaFlex SharkSkin“ auf den Rumpf aufgetragen, in Zukunft soll das gesamte Flugzeug mit dem Film versehen werden. Und die Boeing 777, der derzeit einzig hierfür zugelassene Flugzeugtyp, ist nur der Anfang. Überall, wo Strömungswiderstände reduziert werden sollen, ist der Einsatz der künstlichen Haifischhaut sinnvoll. Zum Beispiel in der industriellen Schifffahrt oder bei Windkraftanlagen: Entsprechend bearbeitete Rotorblätter würden sich deutlich effizienter und aerodynamischer bewegen. Mal schauen, wofür die künstliche Haifischhaut in Zukunft noch alles gut ist …
