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Zwei Firmen aus Beckum haben gemeinsam eine smarte Ladestation für Elektrofahrzeuge entwickelt,.
© alcona
Innovation Story
Stromat

Eine intelligente und langlebige Ladestation für E-Autos: Stromat

Kooperationspartner: Energieversorgung Beckum GmbH & Co. KG und alcona Automation GmbH

Zwei Firmen aus Beckum haben gemeinsam eine smarte Ladestation für Elektrofahrzeuge entwickelt, die langlebig, wetterfest und nachhaltig ist. Gleichzeitig ermöglicht sie stabile Stromnetze und verhindert Netzüberlastungen.

Erfahre auf dieser Seite mehr über die Innovation aus dem Münsterland.

Energieversorgung Beckum GmbH & Co. KG, Beckum

Die Energieversorgung Beckum GmbH & Co. KG ist ein kundenorientiertes Energieversorgungsunternehmen aus Beckum und versorgt rund 38.000 Menschen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse mit Strom und Gas sowie energienahen Dienstleistungen.

alcona Automation GmbH, Beckum

Die alcona Automation GmbH entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige elektrische, elektronische und elektromechanische Komponenten, Geräte und Systeme für den internationalen Markt. Die Schwerpunkte liegen in den Geschäftsbereichen Elektromobilität, Antriebstechnik und Agrar.

Herausforderung: eine langlebige Wallbox

Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Doch ihre stetige Weiterentwicklung fordert die jetzigen Stromnetze voraus, besonders dann, wenn immer mehr Elektroautos gleichzeitig geladen werden. Eine Ladestation für zu Hause ist die so genannte Wallbox, die an der Wand oder einer Steele befestigt wird. Diese lassen sich im Vergleich zu öffentlichen Stromtankstellen einfacher aufbauen, müssen aber auch über Jahre zuverlässig arbeiten sowie wind- und wetterfest sein. Herkömmliche Wallboxen bestehen aus bestimmten Teilen im Innern, die nach einer gewissen Zeit verschleißen und irgendwann ausgewechselt werden müssen oder die Geräte gar dauerhaft unbrauchbar machen. Die Energieversorgung Beckum und das Unternehmen alcona Automation GmbH setzten sich deshalb das Ziel, gemeinsam eine einfache, verschleißarme und besonders nachhaltige Wallbox zu entwickeln.

Lösungsansatz: Andere Bauteile, lange Garantie

Der Stromat kann überall aufgestellt oder angebracht werden, etwa wie hier an einer Bushaltestelle.
© alcona

Die Kooperationspartner erfanden die Wallbox Stromat. Bei ihrer Konstruktion verzichten sie bewusst auf Kunststoff im Außenbereich und Verschleißteile im Innenbereich. Stattdessen wählten sie eine Felge des Motorroller-Herstellers Vespa als Torso. Die Front der Wallbox besteht aus einer Edelstahlplatte, die der Kunde nach seinen Wünschen gestalten kann. Verschleißanfällige Kondensatoren oder Relais sucht man im Stromat vergebens. Denn das sind jene Bauteile, die oft für Defekte bei Elektrogeräten verantwortlich sind.

Geht trotzdem mal etwas kaputt, kann jedes Teil einzeln getauscht werden. Deshalb gewährt der Hersteller alcona auf den Stromat zehn Jahre Garantie, während diese bei Wallboxen anderer Hersteller oft nur bei zwei Jahren liegt. Den Kooperationspartnern war zudem dabei wichtig, das Gerät direkt am und mit dem Kunden zu entwickeln. Als erstes getestet hat den Stromat deshalb die gfw - Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf.

Erfolg: Auf Stromat folgt Stromat-I

Eine Aufnahme von Stromat-I mit selbst gestalteter Front.
© alcona

Die Langlebigkeit, das Design und die hohe Herstellergarantie kamen bei den Kunden direkt gut an und der Stromat stieß auf großes Interesse. Gleichzeitig nutzten die Kooperationspartner die vielen Rückmeldungen, um Anfang 2021 noch eine intelligentere und komplexere Version der Stromat Wallbox auf den Markt zu bringen: den Stromat-I. Der Stromat-I berücksichtigt nicht nur die Anforderungen der Endkunden, sondern auch jene der Vertriebspartner, also der Energieversorger.

Zwar wurde die Konstruktion komplexer, der Torso besteht aber weiterhin aus einer Fahrzeugfelge und die Front aus kratzfestem Glas. Diese können die Energieversorger mit ihrem eigenen Logo gestalten lassen. Der Stromat-I besitzt zudem ein dynamisches Lastmanagement (die Ladeleistung wird an den Stromverbrauch im Haus angepasst) sowie eine Solarkopplung (optimale Kombination der PV-Anlage mit der Ladestation) und mit ihm lassen sich Ladevorgänge auch abrechnen.

Außerdem verfügt die Wallbox über eine LoRaWAN-Konnektivität. Das drahtlose Long Range Wide Area Network kann von Netzbetreibern genutzt werden, um die Leistung der Wallbox intelligent und netzdienlich zu steuern und damit die Stromnetze stabil zu halten. Diese Funktion hat bislang kein anderer Wallbox-Hersteller am Markt, da sie vor allem für den Netzbetreiber interessant ist. Sie ermöglicht dem Energieversorger so die Entwicklung neuartiger Ladestromtarife für zuhause – wovon auch die Endkunden profitieren, die sich ein Elektroauto zulegen wollen. Die ersten Stromat-I-Wallboxen wurden im Februar 2021 ausgeliefert.

Enabling Networks Innovation Stories

Als regionale Verbundinitiative unterstützt Enabling Networks Münsterland Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Um zu zeigen, wie innovativ und gleichzeitig kooperativ das Münsterland auch jetzt schon ist, ist das Projekt zudem auf die Suche nach innovativen Kooperationsprojekten aus der Region gegangen. Die Ergebnisse sind auf dieser Seite dargestellt. Das Projekt Enabling Networks Münsterland wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.

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