Technologie-Tandems | Münsterland | Technologiescouting | Enabling
Beim Technologie-Tandem tauschen sich Unternehmer und Wissenschaftler aus.
© iStock/goldmarie design
Technologie-Tandems

Münsterländer Technologie-Tandems: Büro trifft Hörsaal

Die Münsterländer Technologie-Tandems fördern den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Hochschuleinrichtungen im Münsterland. Das Besondere: Ein Unternehmer oder eine Unternehmerin aus dem Münsterland trifft in lockerer Atmosphäre auf einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin aus der münsterländischen Hochschullandschaft. Bestenfalls entstehen aus dem Austausch dauerhafte Kontakte und gemeinsame Projekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Mehrwert für Unternehmen

  • Kontakte zu Forschung und Fachkräften
  • Exklusives Technologiewissen
  • Aufbau strategischer Partnerschaften mit wissenschaftlichen Einrichtungen
  • Marketing und PR

Mehrwert für Wissenschaft

  • Kontakte in die regionale Wirtschaft (Praxisbedarf, Einwerbung von Drittmitteln, Abschlussarbeiten)
  • Wissenschaftskooperationen mit Unternehmen
  • Austausch von Studierenden und Fachkräften
  • Studierenden-Vermittlung
Ansprechpersonen aus den Kreisen sowie der Stadt Münster

Wenn du als Unternehmen Interesse hast Teil eines Technologie-Tandems zu sein, dann wende dich an die Ansprechperson aus deinem Kreis bzw. der Stadt Münster:

Best Practice: Die Tandems im Austausch

Als Technologie-Tandems im Münsterland gebildet haben sich:

TECHNOLOGIE-TANDEM: Volmary aus Münster, wfc und Westfälische Hochschule

Teilnehmende: Christopher Sieff & Georg Aertker (Volmary), Prof. Dr. Andreas Besse (WH), Sally Friedrich (wfc),Christopher Langner (WH)
© Christopher Langner, Westfälische Hochschule

Das Unternehmen Volmary mit Sitz in Münster und Senden züchtet seit 1925 Blumen, Kräuter, Obst- und Gemüsepflanzen. Im Frühjahr verlassen in der Hauptversandwoche etwa 110.000 Trays mit Jungpflanzen den Betrieb. Es handelt sich dabei um Einweg-Trays, die zum Großteil nicht wiederverwendet und durch das Unternehmen abgeholt und recycelt werden.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit besteht nun die Überlegung, Mehrfach-Trays anzuschaffen, die wiederverwendet werden können. Die Neuanschaffung bedeutet aber, dass Prozesse im Unternehmen, wie z.B. die Kommissionierung, angepasst, ein Pfandsystem eingeführt und die Codierung der Trays geändert werden müssen. Zuvor möchte Volmary deshalb wissen: welche Prozesse müssen dazu umgestellt werden? Ist das System überhaupt wirtschaftlich? Wenn nicht: Überwiegen nichtsdestotrotz die Nachhaltigkeitsaspekte? 

Genau diese Fragen wurden im Rahmen des Technologie-Tandems behandelt. In die Wege geleitet wurde der Austausch von der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld (wfc) gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule (WH). Gesprächspartner war in diesem Fall Prof. Dr. Andreas Besse von der WH. Prof (Lehrbereich Produktionslogistik & Supply Chain Management). Nach einer Problemdarstellung durch Christopher Sieff (Leiter der Versandhalle) ist die Idee entstanden, dass eine Studentin oder ein Student, die offenen Fragen im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit intensiv bearbeiten könnte. Daher wird das Thema zunächst den Studierenden vorgestellt und im Falle eines Matches ein Kennenlernen organisiert.

Technologie-Tandem: AuCom MCS GmbH & Co. KG aus Sendenhorst und FH Münster

Die AuCom MCS GmbH & Co. KG ist Weltmarktführer für innovative Sanftanlasser- und Motorsteuerungslösungen. Die Produkte aus dem Nieder- und Mittelspannungsbereich werden in vielfältigen Industriebereichen eingesetzt: vom Bauwesen, Bergbau, Öl und Chemie über Wasser/Abwasser bis Marine und Offshore. Kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie das ausgeprägte Verständnis für individuelle Kundenanforderungen sind die Basis, auf der AuCom seine Position als führender Systemanbieter für moderne Lösungen im Bereich der elektronischen Antriebstechnik stetig ausbaut. 2014 gründete AuCom das Mittelspannungskompetenzcenter in Deutschland und ist heute im Bereich der Mittelspannungssoftstarter Marktführer in der EMEA-Region.
 
Im Rahmen des Technologie-Tandems fand ein fachlicher Austausch zwischen AuCom und der FH Münster zum Thema innovative Schaltanlagen statt. Im weiteren Schritt erfolgt eine gemeinsame studentische Abschlussarbeit zur Konzeptionierung und zum Aufbau eines Mittelspannungstestplatzes für Soft Starter und Frequenzumrichter.

Technologie-Tandem: Erlebnisbrennereien Sendenhorst und FH Münster

Die Erlebnisbrennereien Sendenhorst ist eine landwirtschaftliche Traditionsbrennerei und ein aktiver Bauernhof mitten im Münsterland. Die Familie Horstmann brennt seit 1850 – in fünfter Generation – mit viel Erfahrung und Leidenschaft. Die hohe Qualität der Spirituosen wird jedes Jahr durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) mit Medaillen in Bundes- und Landesgold prämiert. Das Unternehmen möchte mit dem Übergang der Brennerei an die Nachfolgegeneration neben der Fortführung des Traditionsgeschäfts ebenso neue Geschäftsfelder und Absatzmöglichkeiten erschließen. 

Tandem-Partner ist Prof. Markus Schwering von der Fachhochschule Münster mit dem Lehr- und Forschungsgebiet „Technologie- und Innovationsmanagement“. Im Rahmen einer studentischen Projektarbeit im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen am Institut für technische Betriebswirtschaft werden verschiedene Geschäftsmodelle für die Kornbrennerei auf Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit untersucht.

Technologie-Tandem: ZBN Civil Engineering aus Coesfeld und die Westfälische Hochschule

Der Austausch zwischen ZBN Civil Engineering GmbH und der WHS.
© Christopher Langner, Westfälische Hochschule

Die ZBN Civil Engineering GmbH bietet unter anderem Planungs- und Sachverständigendienstleistungen im Industrie- und Gewerbebau an. Vom seinem Hauptsitz in Coesfeld aus ist das Unternehmen auch außerhalb Deutschlands und Europas tätig, so zum Beispiel im indischen Silicon-Valley in Bangalore. 

Heinz G. Pfankuche, Direktor der Unternehmung, hat eine Vision – er möchte Anlagen entwickeln, die es Haushalten ermöglichen, vollständig autark von externen Energieversorgern zu sein. Für die wissenschaftliche Fundierung der Konzeption seiner Idee suchte er einen passenden Partner. Diesen Ansprechpartner hat er in Prof. Christian Fieberg der Westfälischen Hochschule (WH) in Gelsenkirchen gefunden. 

Gemeinsam werden die Partner eine Aufgabenstellung formulieren, die von Studierenden der WHS im Rahmen einer Projekt- oder Abschlussarbeit umgesetzt wird. Auf diese Weise wird der Grundbaustein für die Idee geschaffen, auf den weitere Projekte aufbauen können. Besonders spannend dabei ist, dass dieses Vorhaben auch eine internationale Komponente beinhaltet – denn die Idee eines autarken Haushaltes kann sowohl in Deutschland als auch in Indien vorangetrieben werden. 

Technologie-Tandem: H. Schubert GmbH aus Wettringen und FH Münster

Das Unternehmen  H. Schubert GmbH aus Wettringen fertigt unter dem Label imi surface design Verbundwerkstoffe mit Designoberflächen. Verwendung finden diese unter anderem im professionellen Möbel- und Innenausbau, aber auch im Außenbereich bis hin zur Fassade. Oberflächenoptiken sind beispielsweise in Beton, Rost, Metall, Altholz und vielen weiteren Designs realisierbar.

Nach einem ersten Gespräch zwischen dem Unternehmen und Stefan Adam konnte ein erstes Feld der Zusammenarbeit mit der FH Münster identifiziert werden. Drei Studierende haben unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Frank Striewe untersucht, in welchen Zukunftsfeldern bzw. Technologiebereichen sich die Verbundwerkstoffe potenziell anwenden lassen.

Dieser wertvolle Input hilft dem Unternehmen, die Marketingplanungen zu optimieren und für imi surface design weitere Anwendungsfelder zu erschließen.

Technologie-Tandem: Spaleck GmbH & WHS Bocholt

Die Spaleck GmbH & Co. KG und die WHS Bocholt knüpfen an gute Beziehungen an und lassen die enge Kooperation wieder aufleben.

Andreas Ahler, Geschäftsführer der Spaleck GmbH & Co. KG, äußerte den Wunsch, die Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule Bocholt zu festigen. Bei einem ersten Treffen hat sich herausgestellt, dass besonders die Bereiche der Konstruktion und der vernetzten Produktion spannende und vielseitige Projekte bieten, die das Maschinenbau-Unternehmen aus Bocholt gemeinsam mit Hilfe der WHS und deren Studierenden bewältigen möchte.
Bei einem Folgetermin empfing Andreas Ahler die Vertreter der WHS Bocholt Prof. Dr. Maß (Dekan Fachbereich Maschinenbau), Prof. Dr.-Ing. Thomas Naber (Prodekan Fachbereich Maschinenbau) und Christopher Langner (Technologiescout Enabling Networks) in den Werkshallen der Spaleck GmbH & Co. KG. Bereits bei der Fertigungsbesichtigung entwickelten sich die Themenfelder der künstlichen Intelligenz, der automatisierten Fertigung und der Maschinendynamik als interessante Aufgabenbereiche für Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten, die die Spaleck GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit der WHS Bocholt durchführen möchte.

Im Anschluss erfolgte noch ein Austausch zwischen den Vertretern der WHS Bocholt und Andreas Ahler und Carsten Sühling, Geschäftsführer der Spaleck Holding GmbH & Co. KG. Diese sprachen auch Gastvorlesungen bzw. Besuche an, um den Studierenden der WHS praxisnahe Erlebnisse innerhalb der Vorlesungen zu ermöglichen.

Initiiert wurde die Annäherung durch eine Netzwerkveranstaltung im Rahmen des Projektes „Enabling Networks“ des Münsterland e.V.

Technologie-Tandem: HMT GmbH (Bocholt) & FH Münster

Auf der Suche nach neuen Anwendungsfeldern

Die HMT GmbH in Bocholt ist seit Jahrzehnten eine feste, international bekannte Größe in der Entwicklung und Produktion von Rauchgasarmaturen. Diese vielfältigen Kompetenzen in der Konstruktion und dem Bau insbesondere von „großen“ Armaturen und Containerlösungen möchte das Unternehmen auch in neuen Anwendungsfeldern einsetzen, um seine Produktpalette zu erweitern.

Ihr Technologie-Tandem-Partner ist Prof. Dr. Markus Schwering, der an der Fachhochschule Münster zum Technologie- und Innovationsmanagement lehrt und forscht. Mit Schwerings Unterstützung möchte HMT-Geschäftsführer Achim Kettlack gemeinsam mit seinem Team einen strategischen Technologiemanagement-Prozess aufsetzen, aussichtsreiche Anwendungsfelder für die vorhandenen Kompetenzen identifizieren und neue Technologiefelder ermitteln und erschließen, um das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.

Während eines Erstgesprächs vereinbarten Markus Schwering und Achim Kettlack als Tandem-Team die Durchführung eines gemeinsamen Workshops: Darin soll eine systematischen Analyse der innovativen Stärken und Schwächen mittels des Innovation Performance Radar (IPR) durchgeführt werden.

Technologie-Tandem: Velo de Ville & FH Münster

Der Video-Call zwischen der FH Münster und Velo de Ville.
© Stefan Adam

Ideen für zukünftige Mobilitätsformen

Prof. Dr.-Ing. Hilmar Apmann vom Fachbereich Maschinenbau der FH Münster war auf der Suche nach Partnern, die gemeinsam mit Studierenden Ideen für zukünftige Mobilitäsformen entwickeln möchten.
Stefan Adam von der TAFH Münster GmbH stellte den Kontakt zum Unternehmen AT Zweirad GmbH her. Deren Fahrradmanufaktur fertigt in Altenberge unter der Marke Velo de Ville. Schnell konnte in einem Video-Call mit dem Unternehmen ein gemeinsames Thema identifiziert werden. An dem Austausch nahmen neben Prof. Hilmar Apmann auch die Professoren Manfred Große-Gehling und Jochen Korn aus dem Fachbereich Maschinenbau und Professorin Carolin Schreiber aus dem Fachbereich Design teil.

Die FH Münster und Velo de Ville arbeiten nun kooperativ daran, neue Konzepte für Lastenfahrräder zu entwickeln. Dazu wird sich im ersten Zuge der angehende Produktdesigner Minh Phuc Pham in seiner Abschlussarbeit intensiv mit Nutzern von Lastenrädern auseinandersetzen und daraus entsprechende Empfehlungen ableiten. Im weiteren Verlauf werden sich Design-Studierende in einem Projekt „Interactive-Future-Cargo-Bike“ mit Interaktionen zwischen den Nutzern und ihrem Cargobike befassen und Studierende im Bereich Maschinenbau mit konstruktiven Aspekten des tatsächlichen Aufbaus.

Velo de Ville stellte den Prototypen des neu entwickelten Cargobikes auf der internationalen Messe Eurobike 2022 vor: Zum Video

Technologie-Tandem: Quinting Zementol Gmbh & FH Münster

Besondere Betonkonstruktionen

Die Quinting Zementol GmbH ist ein Ingenieur-Dienstleister aus Ascheberg im Kreis Coesfeld. Mittelpunkt der Arbeit bei Quinting sind wasserundurchlässige Betonkonstruktionen, sogenannte „Weiße Wannen“, sowie die Sanierung von Beton-Bodenplatten nach dem Wasserhaushaltsgesetz. Quinting Zementol begleitet solche Vorhaben bei der Planung, Konstruktion und Ausführung. Dr.-Ing. Marc Bücker ist Geschäftsführer und interessierte sich für einen Austausch mit Lehrenden der Fachhochschule Münster aus dem Bereich Stahlbetonbau oder Betontechnologie

Daher lag es nahe, dass mit Prof. Dr.-Ing. Dietmar Mähner der passende Technologie Tandem-Partner von der Fachhochschule Münster gefunden wurde. Prof. Mähner vom Fachbereich Bauingenieurwesen passt mit seinen Lehr- und Forschungsgebieten im Tunnelbau und Baukonstruktionen, insbesondere im Bereich der wasserundurchlässigen Bauwerke, perfekt zu Quinting Zementol. Das erste digitale Matching wurde initiiert und begleitet von Christian Holterhues, Innovationsberater bei der wfc Kreis Coesfeld. Als nächste Schritte steht ein Besuch von Dr.-Ing. Bücker in den Laboren des Fachbereiches Bauingenieurwesen der FH in Münster an.

Technologie-Tandem: Ventilatorenfabrik Oelde GmbH & Westfälische Hochschule

Additive Fertigungsverfahren

Für die Ventilatorenfabrik Oelde GmbH als metallverarbeitendes Unternehmen mit Fokus auf Schneiden, Kanten und Schweißen ist eine Auseinandersetzung mit neuen Produktionsverfahren ständig erforderlich. Insbesondere im Produktbereich Ventilatoren ergeben sich bei freier Gestaltung der Geometrie Möglichkeiten der Wirkungsgradverbesserungen und Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der Produkte.
Gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule werden bei diesem Technologie-Tandem die Möglichkeiten einer additiven Fertigung dynamischer Ventilatorenlaufräder mit Durchmessern ab 400 Milimetern evaluiert. Die Zusammenarbeit umfasst insbesondere:

  • Auswahl geeigneter Werkstoffe sowie Produktionsverfahren und -prozesse
  • Bewertung von Material und Verfahren anhand von z. B. Mikrostruktur, Härte, Oberflächengüte und Kosten
  • Feststellung optimaler Parameter für die Laufräder anhand mikrostruktureller, mechanischer und geometrischer Eigenschaften

Teilnehmer seitens der Ventilatorenfabrik Oelde GmbH

  • Thomas Gandt, technischer Geschäftsführer
  • Ivo Kupka, Leiter Produktion und Materialwirtschaft
  • Peter Homann, Leiter Auftragsabwicklung – Ventilatoren

Teilnehmende seitens der Westfälischen Hochschule

  • Prof. Dr. Ghazal Moeini, Werkstofftechnik und Fügetechnik
  • Prof. Dr. Peter Graß, Fertigungsverfahren und -messtechnik, Prozesskostenrechnung
  • Prof. Dr. Deniz Kurumlu, Werkstoffwissenschaft und -prüfung
  • Dr. Gabriela Marginean, Nachwuchsforschungsgruppe und Graduiertenzentrum

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